Ethereum ist nach Bitcoin die größte Kryptowährung der Welt und hat eine bewegende Geschichte hinter sich. Diese begann im Jahr 2014 mit einem ICO, bei dem Ether-Token gegen Bitcoin zum Verkauf angeboten wurden. Nur zwei Jahre später sollte es jedoch zu einem folgenreichen Vorfall kommen, der die Ethereum-Community spaltete.
The DAO war ein Projekt, welches eine Art dezentralen Investmentfonds darstellen sollte und wie der Name bereits verrät als Decentralized Autonomous Organization (DAO) aufgesetzt war. In einer solchen DAO halten Investoren sogenannte Governance-Token, die es ihnen ermöglichen, die Entscheidungen der dezentralen Organisation zu lenken.
Auch „The DAO“ war auf diese Art und Weise organisiert und es handelte sich um die erste ernstzunehmende DAO. Allerdings wurde The DAO zum Ziel eines Angriffs durch einen bis heute unbekannten Hacker, der im Anschluss an seine Tat die Ethereum-Community auf die Probe stellte. Durch seinen Hack richtete er einen hohen Schaden an und zwang die Entwickler von Ethereum zu einem drastischen Schritt, um die Teilnehmer zu entschädigen.
Um die Coins zurückerstattet zu bekommen, war bereits damals eine mehr oder minder komplizierte Prozedur notwendig. Heute, viele Jahre nach dem folgenreichen Hack, ist es noch schwieriger, an die Ether zu gelangen. Deshalb wollen wir euch im Folgenden zeigen, was der DAO-Hack für Ethereum genau bedeutet hat und wie ihr Ether zurückbekommen könnt, wenn ihr damals davon betroffen gewesen seid.
Der DAO-Hack erklärt
Im Jahr 2016 gelang es „The DAO“ rund 150 Millionen US-Dollar von Investoren einzusammeln, um das geplante Projekt in die Tat umzusetzen. Damit war das ICO extrem erfolgreich und viele Investoren sowie die Krypto-Community waren sehr gespannt, was die Zukunft bringen und ob das dezentrale Geschäftsmodell funktionieren würde.
Leider waren viele Aspekte des Projektes sehr unausgegoren und so hatte die DAO eine ganze Reihe von Sicherheitslücken in ihrem Code. Wenn du an den Details interessiert bist, dann empfehlen wir dir diesen Artikel von B9lab, der auf die einzelnen Angriffsvektoren näher eingeht und diese anschaulich erläutert.
Am 17.Juni 2016 wurde The DAO angegriffen und es gelang einem Hacker, rund 3,6 Millionen ETH aus dem Smart Contract abzuschöpfen. Ein unglaublich hoher Schaden. Geht man vom heutigen Ethereum-Kurs aus, dann wäre die Beute des Hackers Milliarden von US-Dollar wert. Als Antwort auf die Attacke wurde ein Plan entworfen, der knapp 70 % der Mittel der DAO schützen sollte. Da der Plan nur teilweise erfolgreich war, machte Vitalik Buterin, der Gründervater von Ethereum, eine Reihe von Vorschlägen an die Community, wie man die Situation bewältigen könnte.
Eine dieser Optionen war die wohl radikalste und sie wurde am 20. Juli 2016 in die Tat umgesetzt, indem man eine Hard Fork der Ethereum Blockchain durchführte. Im Ergebnis wurde durch diese Fork der Hack rückgängig gemacht. Bis heute wird diese Vorgehensweise kontrovers diskutiert, da eine Blockchain Transaktionssicherheit um jeden Preis verspricht. Die Hard-Fork war gleichzeitig die Geburtsstunde von Ethereum Classic, denn auf dieser Blockchain wurde der Hack nicht rückgängig gemacht. Auf der Ethereum-Blockchain wurden die Opfer des Hacks also entschädigt, auf der ETC-Blockchain hingegen nicht.
Viele Opfer haben ihren Anspruch immer noch nicht eingelöst
In den Monaten nach dem Hard Fork hatten die Mitglieder und Investoren von The DAO eine ganze Fülle von Möglichkeiten, um ihre Ether aus der DAO abzuziehen. Dabei handelte es sich um unterschiedliche Methoden zum Umtausch von DAO-Token in Ether. Allerdings beinhalteten einige dieser Methoden ein Verfallsdatum, das die Integrität der Blockchain gewährleisten sollte.
Das sorgte bei vielen Eigentümern der Token für eine ganze Reihe von Schwierigkeiten. Die Probleme lagen in folgenden Bereichen:
- Fehlende Private Keys für das Wallet, welches für den Abruf der Ethereum berechtigt ist. Wer keine Sicherungskopien dieser Daten hatte, konnte seine Token nicht einlösen.
- Einige Nutzer dachten, dass eine Wiederherstellung nicht möglich sei. Dies war häufig der Fall, weil ihr Wallet keine Ether hielt, welche für die Gebühren jedoch zwingend notwendig waren. Etwaige Versuche schlugen dann automatisch fehl.
- Einige Methoden waren zeitlich begrenzt. So lief beispielsweise der Smart Contract mit dem Titel „WithdrawDAO“ im Jahr 2017 aus und steht seitdem nicht mehr zur Verfügung. Erneut gingen viele Betroffene fälschlicherweise davon aus, dass überhaupt keine Recovery mehr möglich sei.
Fakt ist jedoch, dass eine Wiederherstellung bis heute möglich ist und die DAO-Token wieder in Ether umgewandelt werden können.
Wie kann ich meine DAO-Token in ETH konvertieren?
Eine Wiederherstellung ist möglich, jedoch nicht mit jeder Software durchführbar und nicht unkompliziert. Es gilt hier außerdem zu beachten, dass bereits bei einem kleinen Fehler die Coins für immer verloren sein können. Eine Wiederherstellung über MyEtherWallet war lange Zeit möglich, ist aber leider nicht mehr verfügbar, was die Angelegenheit für unerfahrene Anwender und Laien deutlich verkompliziert.
Zur Wiederherstellung bietet sich beispielsweise Geth an, wo man die notwendigen Befehle in die Konsole eingeben muss, um mit dem Smart Contract zu interagieren. Dies erfordert aber ausreichend Expertise und ist für die meisten Anwender nicht zu empfehlen. Hier als Beispiel die ersten Befehlszeilen, die erforderlich sind:
Bitte beachte, dass dies nicht der vollständige Satz an notwendigen Befehlen ist. Solltest du mit diesem Beispiel gar nichts anfangen können, dann empfehlen wir dir eine Recovery auf eigene Faust zu unterlassen.
Bei ReWallet verfügen wir über speziell geschultes Personal, professionelles Equipment und einen sehr großen Erfahrungsschatz, was die Lösung dieser und anderer Fälle betrifft. Unser Team erreichst du am besten über unser Kontaktformular, wo dir direkt einige Fragen gestellt werden, um deinen Fall besser einschätzen zu können.
Wir können und wollen keine pauschalen Erfolgsversprechen geben, weil auch eine Recovery im Falle des DAO-Hacks von den Details bzw. den verfügbaren Daten abhängig ist. Allgemein gesprochen bestehen in vielen Fällen jedoch gute Aussichten, weil der Tausch der DAO-Token bis heute möglich ist. Wie immer gilt: Wir sitzen mit dir in einem Boot und ziehen am gleichen Strang. Unsere Vergütung fällt nur an, wenn wir die Coins für dich wiederherstellen können.